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Rassek & Partner Brandschutzingenieure

Staatlich anerkannte Sachverständige für die Prüfung des Brandschutzes (NRW) Prüfsachverständige für Brandschutz (BY)
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Tonhalle Düsseldorf

Gehört zum Guten Ton: Brandschutz von Rassek & Partner

Die Tonhalle, international renommiertes Konzerthaus der Landeshauptstadt Düsseldorf, wurde innerhalb von sechs Monaten ganzheitlich saniert. 26 Millionen Euro investierte die Stadt in dieses Objekt – es war damit die größte Einzelinvestition im Jahre 2005 überhaupt. Aber die Anstrengungen, so Oberbürgermeister Joachim Erwin, haben sich gelohnt. Jetzt besitzt Düsseldorf ein Konzerthaus, das höchsten internationalen Ansprüchen gerecht wird.

Auf dem Sanierungsprogramm standen unter anderem die Verbesserung des Brandschutzes, die Erneuerung der technischen Anlagen (Lüftung, Heizung, Elektro), die Entfernung von asbesthaltigen Bauteilen und nicht zuletzt die Verbesserung der Akustik. Die Arbeiten begannen am 2. Mai 2005 und sind nun trotz komplexer Problemstellungen und eines immensen Zeitdrucks glücklich abgeschlossen. Am 4. November 2005 wurde die Tonhalle mit einem Konzert der Düsseldorfer Symphoniker feierlich eröffnet. Wenige Tage später bereits sind – ein Feuerwerk der Musik – das London Symphony Orchestra und das New York Philharmonic zu Gast am Rhein.

Enormes war während der sechsmonatigen Umbauphase in der Tonhalle zu leisten, unter anderem dies:

  • Der gesamte Kuppelraum mit einer inneren Höhe von 24 Metern musste eingerüstet werden.
  • 20 Kilometer Elektrokabel und 1.500 Meter Lüftungsleitungen wurden installiert.
  • 1.500 Meter Stahlgerippe, das die innere Kuppelschale trägt, wurden von der Asbestverkleidung befreit und neu ummantelt.
  • Die Bühne wurde erweitert und mit elektrisch verstellbaren Hubpodien ausgestattet.
  • Ein weiterer Aufzug wurde als Glaskonstruktion eingebaut.
  • 4.000 Quadratmeter neuer Teppichboden wurden verlegt.
  • Saal- und Bühnenbeleuchtung wurden erneuert.
  • Rund 1.900 Stühle wurden ausgebaut, neu verkleidet und gepolstert.
  • 4.000 Quadratmeter Schallumlenkkörper wurden im Zwischenraum der inneren Kuppel zur äußeren Stahlbetonkuppel eingebaut.

Brandschutzkonzept: Rassek & Partner Brandschutzingenieure

Mit der Erstellung des Brandschutzkonzeptes für die Tonhalle wurden die Rassek & Partner Brandschutzingenieure betraut. Im Rahmen einer integrativ orientierten Planung des vorbeugenden baulichen Brandschutzes konnten die Anforderungen des modernen Brandschutzes Hand in Hand mit der akustisch orientierten Raumplanung und den Bedürfnissen eines stilvollen Objektdesigns umgesetzt werden. Da die Tonhalle als exquisiter "Versammlungsort" bei rund 4.800 Konzerten von ca. 5 Millionen Kunstkennern besucht wurde, galt es insbesondere der Anordnung der Rettungswege besonderes Augenmerk zu schenken.

Akustik und Optik

Die Schallumlenkkörper reflektieren den Schall nicht mehr direkt in die Zuschauerreihen – so wie es bisher die Holzverkleidung der Kuppel getan hat –, sondern lenken und leiten ihn in die Kuppel hinauf, so dass er als Raumklang ohne Klopfeffekt und mit verbesserter Nachhallzeit den Besuchern einen ungestörten Musikgenuss schenkt. An die Stelle der Holzverkleidung tritt nun ein akustisch transparentes, metallisches Gewebe. So konnte schließlich auch der vielzitierte „Klopfgeist“ aus dem Kuppelsaal vertrieben werden. Von den umfangreichen Akustikmaßnahmen profitieren nicht nur die Zuhörer. Auch die Musiker auf der Bühne werden sich künftig untereinander besser hören können – wichtige Voraussetzung für ein harmonisches, qualitätsvolles Zusammenspiel.

Die Lösung der akustischen Probleme war von Anfang an mit der Frage der Optik, dem zukünftigen Erscheinungsbild des Konzertsaals, verknüpft. Der Austausch der alten Holzvertäfelung gegen ein akustisch transparentes metallisches Gewebe wurde als Chance begriffen. Dieses Metallgewebe schimmert mal silbern, mal golden, mal heller, mal dunkler, und der lichtplanerische Entwurf schafft zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten. So lässt sich durch kleine Leuchtdioden, die bei Bedarf zugeschaltet und in ihrer Helligkeit stufenlos geregelt werden können, die Imagination eines Sternenhimmels erzeugen – und damit die Verbindung zum Planetarium herstellen, das die Tonhalle im Ursprung ja war. Diese Variante wird allerdings nicht die Standardbeleuchtung sein, sondern nur bei besonderen Veranstaltungen eingesetzt. Für die Grundbeleuchtung soll der Leuchtenkranz in der Spitze der Kuppel sorgen, der das Metallgewebe durch sein Streiflicht in schimmerndes Gold taucht.

Die sanierte Tonhalle beim ersten Konzert am 4. November

Um dieses stattliche Bauprogramm in nur sechs Monaten realisieren zu können, bedurfte es einer baulogistischen Meisterleistung. Über 30 unterschiedliche Gewerke vom Aufzugbauer bis zum Datenelektroniker, vom Maurer bis zum Schreiner waren auf der Baustelle zu koordinieren. In Spitzenzeiten arbeiteten 150 Handwerker gleichzeitig auf der Baustelle und das nicht nur acht Stunden am Tag: Einige Arbeiten wurden im Zwei- oder Dreischichtbetrieb erledigt, auch an Wochenenden wurde notfalls durchgearbeitet. Durchschnittlich 150.000 Euro pro Tag wurden auf diese Weise von den Bauleuten in der Tonhalle umgesetzt.

Zur Geschichte der Tonhalle

Bei seiner Entstehung 1926 war der Rundbau am Rhein eines der ersten Planetarien der Welt. Er zählte zu den wesentlichen Bauten, die von Architekt Wilhelm Kreis für die Ausstellung GeSoLei (Gesundheitspflege, Soziale Fürsorge, Leibesübungen) geschaffen worden waren und zu denen auch die heutigen Museen am Ehrenhof und die Rheinterrasse zählen.

Die Verwandlung in ein Konzerthaus vollzog sich erst vor einem Vierteljahrhundert. Damals wurde für die alte, kriegszerstörte Tonhalle an der Schadowstraße dringend ein Ersatz und für die kriegsbeschädigte Hülle des Planetariums eine neue Nutzung gesucht. 1978 wurde das ehemalige Planetarium als Konzerthaus neu eröffnet.